Barhuf oder doch Beschlag?

Barhuf ist der natürlichste und gesündeste Zustand am Huf.....

Ein Vorteil mit Eisen ist....
 .... sie bieten einen guten Abriebschutz

Nachteile des Beschlages:
  • Verletzung der Hornkapsel durch die Nägel, dadurch ist das eindringen von Keimen möglich und es können so ziemlich schnell z.B. Hufgeschwüre entstehen
  • die Hufmechanik wird ausgeschaltet, was ein Anschmiegen an den Boden verhindert, so dass Stöße direkt auf die Gelenke wirken
  • der Tastsinn ist eingeschränkt
  • die fehlende Hufmechanik bewirkt eine eingeschränkte Venenpumpe in den Gliedmaßen, dadurch of schlechteres Hornwachstum und Hornqualität.
  • erhöhte Verletzungsgefahr für das Pferd, Herdenmitglieder und Mensch
aber.....
Ein Beschlag soll den Abrieb am Huf verhindern. Der Huf wächst in 6-8 Wochen ca. 1-2 cm. Hierbei verliert der Strahl fast komplett seine Unterstützungs- & Stoßdämpungsfunktion, was Erkrankungen im Hufrollenbereich oder an den Gelenken hervorrufen kann. Ausserdem erfahren bei jedem Beschlagswechsel die Gelenke durch das massive Kürzen des Tragrandes extreme Belastungen/Stellungsänderungen.

Vorteile des Barhufes:
  • sehr gute Stoßdämpfung und dadurch Gelenkschonend
  • ein die natürliche Hufmechanik ist der Huf sehr gut durchblutet, und dadurch hat der Huf eine hervoragende Hornqualität
  • optimale gesunde Hufform
  • gute Trittsicherheit
Ein Nachteil des Barhufes ist.....
.....er ist nur begrenzt einsatzfähig, da Abrieb vorhanden ist

Falls sie sich für eine Eisenabnahme entscheiden sollten.....

Die Eisen werden von mir vorsichtig abgenommen, das heißt jeder Nagel wird einzeln gezogen und das Eisen wird langsam vom Huf gelöst. Auf diese Weise kann man Ausbrüchen in der ersten Zeit vorbeugen.
Nach der Eisenabnahme werden nur die größten Schäden am Huf behoben und viel Horn am Huf belassen, damit der ungewohnte Abrieb ohne Eisen nicht zu starker Fühligkeit führt. Nach ca. zwei Wochen kann dann die erste huforthopädische Bearbeitung stattfinden. In der ersten Zeit muss das Pferd geschont werden und weich stehen können. Freie Bewegung ist natürlich gewünscht. Nach individueller Entscheidung kann dann  langsam wieder mit der Arbeit begonnen werden. Diese erste Phase kann lange dauern, muss aber nicht. Wie auch alles andere rund um den Huf ist dies sehr individuell und Prognosen sehr schwierig.
 
Für eine Beratung komme ich gerne zu Ihnen und schaue mir das Pferd vor Ort an.
Ich begrüße es, wenn sich der Pferdebesitzer „für Barhuf“ entscheidet. Das Pferd kann hiervon auf lange Sicht nur profitieren.
Allerdings, und das ist der wichtigste Faktor, muss der Besitzer dies wirklich wollen und hinter der Entscheidung stehen! Mit Vertrauen und Durchhaltevermögen wird der er mit einem zufriedenen, glücklichen Pferd mit gesunden, leistungsfähigen Hufen belohnt!
 
Nicht das barhuf Laufen tut weh, sondern das Laufen auf kranken Hufen!
Durch die lange Hornstrecke und dadurch entstanden Druck, sind die Ballen gezwängt, die mittlere Strahlfurche reicht bis zu den Ballen. Die Trachtenwände suchen sich auf Grund des starken Druckes den Weg unter den Huf.
Da der Huf durch das Eisen keinen Abrieb erfährt, muß sich das Horn einen anderen Weg suchen, die Trachten werden zu lang und schieben unter den Huf, ebenso ist die Seiten- u. Zehenwand viel zu lang. Der Huf wirft auf Grund der langen Hornstrecke Staufalten.
Die gleichen Hufe zwei Wochen nach der Eisenabnahme.....
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